REGULIERUNG PRÄZISE MESSEN MIT KI

Regulierungen wirken wie Spielregeln einer komplexen Volkswirtschaft: Ohne sie entsteht Chaos, mit zu vielen wird jedes Handeln blockiert. Trotzdem bleibt die Debatte über Regulierung weitgehend qualitativ. Wir haben Werkzeuge entwickelt, die regulatorische Pflichten erstmals systematisch quantifizieren. Diese neue Präzision öffnet den Weg zu einem effizienteren, empirisch fundierten Regulierungsframework.

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Regulierungen sind verbindliche Vorgaben, die festlegen, wie etwas getan werden muss oder was erlaubt bzw. verboten ist. Die zentrale Herausforderung besteht darin zu bestimmen, wie viele und welche Regeln optimal sind. Klar ist: Ein vollständiger Verzicht auf Regeln ist ebenso suboptimal wie eine Überregulierung. Ein Spiel wie Mensch ärgere dich nicht funktioniert weder ohne Regeln noch mit zehn Millionen davon – sonst wird es zum reinen “Mensch ärgere dich”.

Regulierungen sind daher ein Dauerbrenner in der öffentlichen Diskussion. Gemein ist diesen Diskussionen jedoch, dass sie überwiegend qualitativ geführt werden. Quantitative Ansätze existieren zwar, bleiben aber meist sehr oberflächlich. Das Zählen von Gesetzesseiten ist ein häufig genutztes, aber grobes Mass für regulatorische Belastung.

Wir halten es für essenziell, die Regulierungsrealität präzise zu erfassen und systematisch zu beobachten, wie sie sich verändert. Darauf aufbauend braucht es empirisch-quantitative Analysen, die zeigen, welche Regulierungen welche Belastungen auslösen – und wie sich diese gezielt reduzieren lassen.

In den vergangenen zwölf Monaten hat BAK mehrere Indikatoren entwickelt, um regulatorische Belastungen messbar zu machen. Besonders aufschlussreich ist unsere neue Regulierungstext-Analyse. Mithilfe proprietärer KI-Technologie analysieren wir Gesetzestexte und können unter anderem die aktuelle Anzahl von Pflichten bestimmen, die darin festgeschrieben sind.

Die Einsatzmöglichkeiten gehen jedoch weit darüber hinaus. Unser Tool erlaubt es etwa:

  • die Entwicklung der Anzahl regulatorischer Pflichten über die letzten 20 Jahre zu verfolgen,
  • die Regulierungen verschiedener Jurisdiktionen in einem bestimmten Fachgebiet zu vergleichen – beispielsweise das Baurecht zweier Gemeinden.

Regulierungen und die Gestaltung der Regulierungslandschaft sind von zentraler Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft. Mit unseren neuen Ansätzen können wir Einblicke gewinnen, die die Regulierungsrealität deutlich präziser abbilden und analysieren als herkömmliche qualitative Methoden. Auf diese Weise können wir die öffentliche Hand und die Wirtschaft dabei unterstützen, ein optimaleres Regulierungsframework zu erreichen.

Mehr folgt. Diskussionen und spannende Erkenntnisse sind garantiert. 

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